Donnerstag, 15. Mai 2014

Back to Reality

5 Wochen sind vergangen... Seit 5 Wochen bin ich wieder in Deutschland. Und ich bin mal ganz ehrlich - es ist schrecklich.
Schon am Frankfurter Flughafen wurde ich zurückgerissen in die deutsche Realität, erwachte aus meinem australischen Traum. Niemand lächelte mich an, grüßte mich oder fing an zu Plaudern. Nein, mich erwartete schlechte Laune, unzufriedene Mienen und eine graue Welt.
20 Stunden trennten mich nun von der heilen Welt Australiens und ich hatte das Gefühl, dass alle Erfahrung, die ich in den letzten Monaten sammeln durfte, für die Katz war. Deutschland ist anders, in Deutschland bringt mir das alles nichts, in Deutschland muss man wohl kalt sein. Ja.. das waren meine ersten Gedanken auf der Zugfahrt zurück nach Stuttgart. Mein Kopf schmerzte, ich hatte solchen Durst, besaß kein Handy mehr und war nervlich ziemlich angespannt und aufgewühlt.

Ich war gottfroh, dass ich in Stuttgart von 2 Freundinnen abgeholt wurde. Ohne euch wäre das noch schlimmer gewesen ;). Dann ging es heim und ich war zurück. Zurük bei meinen Eltern, dort, wo ich aufgewachsen bin. Und alles sah aus wie immer. Alles war wie immer. Alles war so, wie ich es befürchtet habe.

Seitdem ich zurück bin, habe ich mich in Arbeit gestürzt. Ich will keine Zeit zum Nachdenken, denn das stimmt mich zu traurig. Ich lerne, studiere, mache Sport und jobbe. Hauptsache keine freie Minute riskieren. Ich denke, für Außenstehende hört sich das sehr frustriert an, vielleicht auch unverständlich. Aber ich brauche das. Es erfüllt mich, so beschäftigt zu sein. Solange ich keinen besonderen Menschen treffe, für den ich bereit bin, meinen Alltagsstress zu reduzieren, werde ich das wohl auch so weiterführen. Ich bin auch in Deutschland nicht unglücklich, nein. Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Zumindest mit den Komponenten, die ich selbst beeinflussen kann. Natürlich stört mich das deutsche Wetter, natürlich ersehene ich mir einen Strand und Wellen, natürlich wünsche ich mir Lloyd hierher. Aber das liegt alles nicht in meiner Hand. Was bringt es mir Trübsal zu blasen? Nein.. Ich lenke mich lieber ab. Mache das, was mir auch hier Spaß macht.
Mit Lloyd stehe ich noch in Kontakt, wir schreiben sehr viel und dank Skype konnte ich ihn mal wieder sehen. Ich habe vor, nach meinem Studium nächstes Jahr für ein Jahr nach Australien zurückzukehren. Ob ich Lloyd jemals live und in Farbe wiedersehen werde, weiß ich nicht. In einem Jahr kann viel passieren und ich weiß nicht wie es weitergehen wird.
Ich kann definitiv sagen, dass Australien für mich bisher das schönste Erlebnis meines Lebens war und ich hoffe sehr, dieses wunderschöne Land mit all seinen besonderen Seiten, vor allem den tollen Menschen, noch einmal besuchen zu dürfen.






Montag, 7. April 2014

This is where the story ends

Ich kann es nicht glauben. Und ich will es auch nicht glauben. Das Abenteuer Australien ist vorbei. Ich bin am Flughafen, warte auf den Flieger und will wieder mal einfach nur wegrennen und mich verstecken, sodass ich nicht mitfliegen muss.

Die letzten Tage und vor allem die letzten Stunden waren einfach nur eine Qual für mich.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich die Tage in Sydney nicht genossen hätte. Ich hatte Spaß, definitiv! Aber ich hatte immer dieses unschöne Gefühl in mir. Ich hatte das Gefühl nicht richtig atmen zu können, mein Herz war so schwer, ich fühlte mich träge und hatte große Probleme mich überhaupt aus dem Haus zu begeben, da ich mich am Liebsten im Bett vergraben hätte.

Heute hab ich nicht wirklich viel gemacht. Erst packte ich ganz wehmütig meine Sachen und dann hörte ich stundenlang Musik, schaute mir Bilder und Videos an und schwelgte in wunderschönen Erinnerungen.
Irgendwann traf ich Jeniffer und wir gingen ein letztes Mal zu Dominos.
Ja.. das war mein letzter Tag... Ich fühlte mich einfach zu schwach noch Sightseeing oder sowas zu veranstalten. Das hätte mich noch mehr bedrückt glaube ich.
Mehr kann und will ich grade auch gar nicht schreiben.. Denn sonst kommen die Tränen

Sonntag, 6. April 2014

It is Killing me

Ich habe die traurige Gewissheit. Ich werde Lloyd nicht mehr wieder sehen. Er ist schon wieder in Armidale und wir haben uns in Sydney nicht mehr gesehen. Dass ich unseren Abschied am Donnerstag vorm Hostel so "verkackt" habe, liegt mir echt schwer im Magen. Alles, was ich noch wollte, war wenigstens ein schöner Abschied... Und nun ist es vorbei. Glaubt mir, es verletzt mich so sehr... Es schmerzt zu wissen, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen werde. Den Menschen, der mir meine Zeit in Australien versüßt hat. Den Menschen, für den ich diesen Kontinent mehr als einmal gefühltermaßen durchquert habe. Den Menschen, der mir gezeigt hat, was es heißt, wie ein Australier zu leben. Den Menschen, der mein Herz im Sturm erobert hat. Ich kann es einfach noch kaum realisieren... Das ist so hart.

Es tut aber immerhin gut in Sydney zu sein. Ich mag diese Stadt einfach und hier gibt es unglaublich schöne Flecken, an denen man sich die Zeit vertreiben kann. Gestern (Samstag) habe ich mich mit 2 deutschen Mädels getroffe. Einmal zum Kaffeetrinken und einmal fürs Feuerwerk und anschließendem Feiern. Ich finde es schön, jetzt am Ende meiner Reise meine Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen. Und ich bin neugierig andere Stories zu hören. Fast jeder hat hier so seine eigene persönliche Geschichte und wirklich alle sind so inspirierend, Manche sogar sehr berührend.
Feiern in Sydney tat mir wirklich gut. Nachdem mir klar wurde, dass das mit Lloyd vorbei war, ging es mir echt schlecht, ich habe große Mengen an Tränen vergossen und wollte niemanden sehen. Ich bin so froh, trotzdem raus gegangen zu sein. Die Ablenkung kam wie gerufen, ich vergaß meinen Kummer zumindest oberflächlich, wir lernten 3 sehr nette Engländer/Iren kennen und verbrachten einen guten Abend im Nachtleben Sydneys :)
Und auch heute hatte ich einen schönen Tag, obwohl das Wetter echt mal wieder mist war. Zusammen mit meinem Host und Jennifer, dem Mädchen von gestern Abend, wollte ich das "Schaukelbild" schießen und wir fuhren zu dem Spielplatz mit Wahnsinnsblick auf Sydney. Leider hat es wie aus Strömen geregnet und wir mussten vor Ort eingestehen, dass es nix wird. Ersatzweise wurde dann geshoppt.
Abends habe ich mit meinem Host einen kleinen Trainingstriathlon absolviert, was sooooo cool war und dann haben wir gekocht und einen Film geschaut :).
Nun liege ich völlig melancholisch im Bett. Die letzte Nacht... was würde ich nur dafür geben, Lloyd bei mir zu haben :'(
die letzten Sonnenstrahlen am Darling Harbour
Couchsurfing Highlights :)
wunderschönes Sydney

Freitag, 4. April 2014

Is this really happening?

Es ist Freitag... Verdammt... Am Montag sitze ich im Flieger... Nur noch dieses eine Wochenende... Viel zu krass... Viel zu schnell... Viel zu hart für mich kleines Sensibelchen...
Mein Kopf ist voller Gedanken und gleichzeitig einfach nur leer. Ich kann gar nicht klar denken und meine Sicht ist benebelt. Die Welt zieht an mir vorbei.. hektisch, wie es in Sydney einfach ist. Und ich versuche die Zeit anzuhalten..

Seit gestern Abend bin ich wieder in Sydney. Obwohl die letzten Tage wirklich nicht viel passiert ist, habe ich sie so genossen. Schließlich waren das meine letzten Tage mit Lloyd. Viel gemacht haben wir nicht, es war einfach schön, bei ihm zu sein, daher kann ich auch von nichts berichten.
Gestern Mittag machten wir uns dann auf den Weg nach Sydney. Lloyd geht hier am Wochenende auf eine Geburtstagsparty und ich fliege ja von dort aus heim.
Leider zickte das Auto und wir mussten die Batterie auswechseln lassen, was uns 1,5 Stunden und den Fahrer $250 kostete - australische Autos mögen mich wohl nicht hehe. Aber dann lief alles glatt.
Ich freute mich unglaublich auf Sydney. Hier begann vor 4 Monaten mein Abenteuer, hier verbrachte ich die meiste Zeit, hier passierten die lustigsten Geschichten und hier traf ich die nettesten Menschen. Sydney war immer mein Rettungsanker während der Zeit als Aupair. Diese Stadt ist einfach voller Erinnerungen. Nun bin ich zurück. Zurück an meinem Ausgangspunkt und es ist einfach nur irreal.
Während der Autofahrt wurde mir langsam bewusst, dass diese letzte Station meiner Australienreise gleichzeitig der Abschied von Lloyd bedeuten würde. Immer mehr mischte sich Trauer unter die Vorfreude und immer wehmütiger wurde ich. Je näher wir Sydney kamen, desto schlimmer wurde es. Ich saß in diesem Auto und führte in meinem Kopf Selbstgespräche, dass ich mich unbedingt zusammenreißen muss. Noch immer, wollte ich nicht, dass Lloyd meine Tränen sieht, noch immer wollte ich einfach nur stark sein. Immer wieder kullerte mir eine Träne über die Wange, doch immer wieder schaffte ich es auch, mich zusammenzureißen. Und dann waren wir da... Vor meinem Hostel... Es war wie im Film; ich stieg aus, ging zum Kofferraum, schnappte mir mein Zeug, umarmte Lloyd und verneinte sein Angebot, mich noch ins Hostel zu begleiten. Warum weiß ich auch nicht, ich war WIRKLICH nicht ich selbst; ich hatte unfassbare Angst vor diesem Moment. Abschiede und Sarah - das passt einfach nicht zusammen :( also ging ich einfach und bereue es so sehr... Im Hostelzimmer öffnete ich meinen Rucksack und mir fiel seine Cap entgegen, die er da reingeschmuggelt hatte. Erst dann habe ich begriffen, dass das wohl der Abschied für immer war... fuck... und dann lag ich da. Allein in meinem Hostelbett. Ich war so leer irgendwie. Versuchte einfach nur zu schlafen und die negativen Gedanken zu verdrängen. Doch so lag ich dort dann ewig und ertrug die Schlaflosigkeit, die Trauer, das Alleinsein so gut es ging.
Ab heute bin ich wieder am Couchsurfen. Mein Host, Par, ist Schwede, wohnt direkt am Hafen in einem richtig schönen Appartement mit Blick auf die Oper, Pool und Gym. Ich fühle mich leider noch immer benebelt, kann das alles nicht genießen und versuche krampfhaft mich abzulenken, mich zu zwingen, die letzten Tage zu genießen. Leider passt das Wetter auch zu meiner Stimmung. Es ist neblig, grau und regnet ständig.. So hab ich mir mein letztes Wochenende echt nicht vorgestellt. Naja, heute Abend gehe ich mit meinem Host Abendessen und was trinken und morgen hat hoffentlich Can Zeit oder das Wetter bessert sich :)
einsam, allein und traurig im Hostel :'(
Armidale