I wish I could make it easy

Wir haben Montag, den 24.03.2014, ich bin auf dem Weg zum Flughafen und schon wieder den Tränen nahe. Ja, ich bin sehr nahe am Wasser gebaut und das wird mir hier in Australien sehr bewusst ;). Es sind noch genau zwei Wochen bis zu meinem Flug nach Deutschland. 2 Wochen? Das ist viel zu kurz :( Ich will wirklich nicht weg.. ich glaube, ich war in meinem Leben noch nie so glücklich, noch nie so im Reinen mit mir wie hier, in Australien. Dieses Land schenkt mir pure Erfüllung, pure Lebensfreude. Ich habe das Gefühl mich verändert zu haben, zum Positiven; und ich fürchte, dass mich in Deutschland direkt der Alltagstrotz übermannt, mich mit sich reißt und alles ist, als als wäre ich nie weg gewesen.
Gleichzeitig bedeutet dieses Datum auch, dass meine Zeit als Backpacker vorbei ist. Ich werde nicht mehr reisen, keine neue Stadt erkunden, kaum neue Eindrücke sammeln und keine Strände und die australische Sonne genießen. Meine letzten zwei Wochen gehören Lloyd. Ab morgen sind wir wieder vereint. ich könnte schreien vor Freude, und gleichzeitig in tiefe Depressionen versinken. Jeden Tag rückt der Rückflug näher, jeden Tag bricht mein Herz ein wenig mehr. Ich will das nicht :(. 4 Monate sind nun fast vorbei und ich kann sagen, dass ich jeden einzelnen Tag hier genossen habe.

Cairns mochte mich nicht. Das Wetter war einfach nur schrecklich. Strömender tropischer Regen begrüßte mich täglich aufs Neue. Gut, wir sind nun mal in den Tropen und es ist Regenzeit. Daher ist es nicht überraschend. Und trotzdem ärgert es mich, dass ich ständig Regen habe. Mensch, ich bin doch in Australien ;D.
Dennoch hatte ich eine tolle Zeit. Meine beiden Gastgeber Jim und Alex waren einfach wunderbar und haben meinen Aufenthalt in Cairns zu einem meiner Highlights in Australien gemacht.
Wir waren feiern, Essen, Joggen, Tanzen, haben betrunken Backstreet Boys gehört und mitgegrölt, ich habe den Beiden deutsch beigebracht, wir waren im strömenden Regen im Pool und in den Crystal Cascades schwimmen, was bei dem Regen nicht ganz ungefährlich war. Ebenso konnte ich sehr gut mit ihnen reden. Wir haben die persönlichsten Dinge ausgetauscht, als kennen wir uns schon ewig. Ich erzählte von Lloyd und Alex von seiner gescheiterten Ehe und seinen gebrochenen Träumen. Ich fühlte mich wie ihre Schwester, und wir waren sehr traurig, dass ich nicht länger bleiben konnte. Aber so ist das nunmal im Leben eines Reisenden. Man zieht weiter, hat noch andere schöne Momente vor sich und ist trotzdem innerlich bereichert, weil man so viele besondere Menschen auf der Reise trifft. Bei den Beiden hoffe ich wirklich sehr, dass sie mal nach Deutschland kommen :).

Gestern Abend stand noch ein weiterer Abschied an. Denn Markus traf ich in Cairns auch wieder. Morgen fliegt er nach Deutschland zurück und deswegen waren wir gestern Abend essen. Ich fand es sehr schön, ihn wiederzusehen, da ich ihn ja unterwegs auch mal getroffen habe und er sich so wie ein roter Faden durch Australien zieht :).
Leider habe ich nicht die Chance, Cape Tribulation zu sehen, was ich eigentlich echt sehen wollte. Aber das Wetter macht mir da ein Strich durch die Rechnung. Schon krass, dass ich in Australien bin und wirklich ständig schlechtes Wetter habe...

Irgendwie musste ich mich in den letzten Tagen auch entscheiden.. Was will ich eigentlich? Will ich meine letzte Zeit in diesem wunderschönen Land mit Lloyd verbringen oder will ich die Freiheit und Unbeschwertheit des Backpacker Daseins weiterhin genießen, das ich auch so sehr schätze? Will ich es riskieren, dass der letzte Abschied mir wirklich das Herz bricht oder will ich ihn in guter Erinnerung halten, aber mein eigenes Ding durchziehen?
Ganz ehrlich? Wer mich kennt, kennt auch die Antwort. Für mich war das im Grunde gar keine wirkliche Frage. Ich folge meinem Herzen und das will 100%ig zu Lloyd. Und zwar sofort!
Nur noch ein Tag <3

Regen, Regen, Regen ...

die Esplenades in Cairns

Jim, Ich und Alex

Jims Geburtstag im Giligans

Kristall Cascades