Sonntag, 9. Februar 2014

And suddenly it happened

Könnte sein, dass das ein längerer Post wird. Ich muss mal wieder Gedanken und Eindrücke sammeln und sortieren :)
Ich kann es wirklich nicht glauben... Ich habe es gehasst hier, wollte weg, war vorm Verzweifeln und bin an Einsamkeit fast verkommen. Jeder einzelne Tag war ein reines Aushalten und Absitzen und ich habe dem Kündigen entgegen gefiebert wie ein Kind dem Weihnachtsmann. Jedes Wochenende bin ich geflohen, hauptsache weg von der Familie. Um jeden Preis.
Und dann trat Lloyd vor ein paar Wochen in mein Leben. Durch einen lustigen Zufall. Vom ersten Moment an war es perfekt und ich war mir sicher, dass das eine gute Freundschaft werden könnte. Ich war so beflügelt durch ihn. Er war nicht so wie die anderen Australier. Er war endlich mal an mir als Mensch interessiert und wollte mich nicht einfach nur ins Bett bekommen. Klingt total seltsam, ich weiß... Aber Australier sind sehr sehr aufdringlich, gehen den Mädels direkt an die Wäsche ohne auch nur 5 Sätze gewechselt zu haben. Und von anderen Backpackern muss ich ja gar nicht erst anfangen.
Ich verbrachte schließlich immer mehr Zeit mit ihm, wir haben so wunderschöne und auch außergewöhnliche Sachen unternommen, trafen uns irgendwann täglich und plötzlich fühlte ich mich wohl in Austinmer. Ich konnte mit ihm stundenlang im Auto sitzen, verschiedene Lookouts anfahren, dabei Musik hören und lauthals mitgrölen. Ich konnte mit ihm ebenso über ganz persönliche Dinge sprechen und mein Herz ausschütten. Er hörte mir zu und half mir bei jedem Problem, nahm mich mit zu seiner Familie. Meine Tage waren jetzt abwechslungsreich und ich hatte immer was zu tun. Und ja, inzwischen bin ich gern hier. Dank Lloyd.
So kam es auch, dass ich mein allerletztes Wochenende vor dem roadtrip nicht wie gewohnt in Sydney, sondern hier in Austinmer/Wollongong verbracht habe.
Freitagmittag sind wir Klettern gegangen, was super spaßig, aber auch unglaublich anstrengend war. Ich dachte, mir fallen meine Arme ab. Dann haben wir gekocht, Filme geschaut, waren einkaufen, mit dem Hund spazieren und haben mit seiner Familie Abendessen gekocht und gegessen. Als ich spät nachts heim kam, dachten meine Gasteltern, dass ich ein Einbrecher sei und haben mir aufgelauert hahahaha. Da sieht man mal, dass selbst sie nicht glauben konnten, dass ich übers we hier bin.
Den Samstag habe ich allein am Strand verbracht, was ich sehr genoß. Ich mag es, alleine irgendwo schönes zu liegen, Musik zu hören, ein Buch zu lesen und nachzudenken...


Abends holte mich Lloyd dann mal wieder ab und wir gingen zur Farewell Party seines Cousins. Ich bin noch immer sehr überrascht, wie herzlich und aufgeschlossen Australier sind. Seine ganze Familie war so interessiert an mir, alle haben mich umarmt und mich irgendwie direkt in die Familie aufgenommen! Die Party war super lustig, auch wenn feiern gehen in Australien nach 3 Wochenenden echt lahm ist, weil jeder Club die gleiche Mainstream-Musik spielt. Geschlafen haben wir dann anschließend zu 8. in nem 1 Bedroom-Appartement haha :D





Mir bleiben jetzt noch 3, maximal 5 Tage. Dieser Umstand lässt mich wirklich schlucken. Ich mag ihn so sehr und würde im Moment gerne hier bleiben, aber ich weiß, dass das nicht richtig wäre. Ich bin nicht nach Australien gekommen, um mein Herz zu verlieren und sollte deswegen so schnell wie möglich weg, bevor es zu arg wird. Ich wollte nichts als reisen und da lasse ich mir von meinen Hormonen nun sicherlich nicht dazwischenreden.
Jeder Abschied tut weh, aber vor diesem fürchte ich mich besonders.

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