Montag, 20. Januar 2014

Stunde der Wahrheit

Ich habe eine Entscheidung gefällt :) Bevor ich die mitteile, erzähle ich aber erstmal von meinem Wochenende.

Am Freitag ging es mal wieder nach Sydney. Diesmal nahm ich bereits um 10 den Zug, damit ich auch noch was vom Tag habe. Wie bereits angekündigt, traf ich mich in Sydney mit Tom, einem Engländer, und wir liefen zusammen den Beachwalk vom Coogee Beach zum Bondi Beach. Der Beachwalk ist so ca 6km lang und man läuft entlang von der Küste, kommt immer wieder an kleinen Stränden vorbei und hat wirklich einen wunderschönen Blick aufs Meer. Wir stoppten an jedem Strand und sprangen ins Meer, bevor wir weiterliefen :) deswegen haben wir auch den ganzen Tag gebraucht. Tom ist der erste Mensch, den ich treffe, der Australien frühzeitig verlässt. Eigentlich wollte er bis Oktober bleiben, doch nun ging sein Flug am Samstag, weil er Australien satt hat. Für mich wirklich unverständlich!






Abends gings dann zum Freeletics in den Park, da ich wie gesagt was für meinen Körper tun muss. Da ich nicht alleine gehen wollte, habe ich Julian überredet mitzukommen. Es war ne echt große Gruppe und mir hat das Training großen Spaß gemacht. Ich war so fertig und hab geschwitzt wie ein Schwein, aber ich war so glücklich danach. Echt schade, dass ich da nur 1mal pro Woche hingehen kann. Ich versuche aber die Langeweile in Austinmer zu nutzen, um wieder rein zu kommen ins Freeletics!

Freeletics Sydney
Freitagabend haben wir dann nur noch Karten gespielt und sind relativ zeitig ins Bett.
Da Julian um 6:30am Samstag arbeiten gehen musste, habe ich die frühe Stunde genutzt, um Joggen zu gehen. In der Hoffnung, dass die Temperaturen um 7:00 erträglich sind, machte ich mich dann also auf und lief in Richtung Hafen. Es war zwar eine unglaublich schöne Sicht und mir kam es so vor als würde ganz Sydney joggen so viele Menschen waren unterwegs, aber ich habe mich mal wieder abgequält. Nach 4,8km war ich am Ende meiner Kräfte. Das Klima hier macht mich echt fertig und ich vermisse es, ganz locker 12km durchlaufen zu können :( Ich fühle mich so unfit wie vor Jahren.

Good morning Sydney
Mittags traf ich mich dann mit Lloyd am Coogee, um zu schwimmen und das Strandleben zu genießen. Es war an dem Tag unglaublich heiß (37°) und der Strand war so voll, das habe ich echt noch nie erlebt. Da hätte kein Mensch mehr mit nem Handtuch hingepasst. Das war wie Gruppenkuscheln mit Fremden! Da es auf dem Sand dann irgendwann keinen Platz mehr gab, mussten auch ganz viele auf die Wiese oberhalb ausweichen :D.
Wie bei unserem ersten Treffen verstand ich mich unglaublich gut mit Lloyd. Ich habe den wirklich sehr gern und sogar das Englischsprechen mit ihm fällt mir sehr leicht, obwohl ich davor immer total Respekt hatte. Ich habe echt das Gefühl, dass das ne gute Freundschaft werden könnte und ich bin mir sehr sicher, dass man mit ihm eine Menge Spaß haben kann! Er ist auch unglaublich interessiert an Deutschland und liebt Europa (er war von November bis Neujahr in Europa unterwegs), was ich einfach nicht verstehen kann haha. Mir fehlt Europa absolut gar nicht. Als Julian fertig war mit arbeiten, stoß er auch noch zu uns, wir gingen dann Burger essen und dann gings heim.

überfüllter Coogee
Ich hatte eigentlich totale Lust, feiern zu gehen, doch ich war echt fertig abends. Wir spielten Karten, tranken Goon und irgendwann verabschiedete ich mich dann ins Bett.

Und dann stand die Entscheidung an.. Gehen oder Bleiben? Aupair oder Surfcamp? Geld sparen oder Traum leben?
Ich war hin- und hergerissen, meine Meinung änderte sich im Sekundentakt. Jeder, den ich fragte, war anderer Meinung und ich versuchte, mich nicht beeinflussen zu lassen, sondern ganz allein auf mich und meine Gefühle zu hören.
Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, noch ein wenig zu bleiben. Es liegt definitiv nicht daran, dass ich in der Familie Spaß hätte. Doch ich denke, dass ich hier in Sydney und Wollongong noch ein paar Sachen erleben möchte, bevor ich mich bereit fühle weiterzuziehen. Über Couchsurfing lerne ich immer mehr nette Australier aus der Gegend kennen, ich will noch in die Blue Mountains, ich will zum Avicii Konzert, ich will beim Color Run und beim Spartan Race teilnehmen, jeden Sonntag in Manly surfen, ich will mich noch öfter mit Lloyd treffen und ich will noch ein wenig Geld verdienen. Meine Pläne sehen deswegen wie folgt aus: bis Mitte Februar bei der Familie bleiben, dann bis Ende März die Ostküste hochreisen, dann 8 Tage Bali mit Kommilitonen aus Deutschland und dann gehts entweder zurück nach Deutschland oder ich hänge ein paar Monate Australien an. Super Plan oder? :)

In einer Woche steht dann der Abschied von Julian an. Ich werde dann wieder ganz alleine da stehen und niemanden in Sydney kennen. Das ist irgendwie ein mulmiges Gefühl. Die letzten Wochenenden bin ich immer nach Sydney und hatte einen Plan. Ich wusste, dass nette Menschen auf mich warten und ich wusste, dass ich nicht alleine bin, wenn irgendetwas passieren sollte. Klar, es geht ruck zuck und ich habe neue Leute, aber es ist trotzdem was anderes, schließlich weiß ich nicht, auf wen ich stoßen werde...
Das wird dann der 3. Abschied, der mir schwer fallen wird. Komischerweise habe ich die anderen beiden Abschiede noch immer nicht ganz verdaut und ich verspüre Melancholie, wenn ich auf ein paar unvergessliche Momente zurückblicke. Wahrscheinlich gehört das aber einfach zu den Erfahrungen, die man als Backpacker sammelt, dazu. Ich werde mich schon dran gewöhnen :). Und in mir schlummert immernoch die Hoffnung, dass ich wenigstens 1 wiedersehen werde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen