Montag, 13. Januar 2014

Ich bin angekommen

Die Tage im Surfcamp liefen eigentlich alle nach Schema X ab. Wir taten wirklich jeden Tag das Gleiche: früh aufstehen, Frühstücken, kurzer Frühsport, 2 Stunden Surfen, Mittagessen, zusammensitzen und reden, wieder kurze Sporteinheit, nochmal 2 Stunden Surfen, Duschen, sich fertig machen, Abendessen und dann eben Filme schauen, Trinken, Spiele spielen, reden usw. Je nachdem, was abends anstand. Das mag vielleicht total eintönig klingen, aber für mich waren es wirklich die perfekten Tage. Ich hatte das Gefühl in mir, endlich angekommen zu sein, endlich zu wissen, was "meins" ist. Ich fühlte mich pudelwohl...
Die Leute wuchsen mir immer mehr ans Herz, das Surfen machte mir wirklich großen Spaß und mein Wunsch, dortzubleiben wuchs ins unermessliche. Ich habe es gehasst zu wissen, dass ich nach gerade mal 5 Tagen wieder gehen muss und setzte mir in den Kopf, dass ich unbedingt wiederkommen muss, wenn es nur irgendeine Möglichkeit gäbe. Auch die Tatsache, dass ich dort gezwungen war, Englisch zu sprechen, gefiel mir voll. Überall wo ich sonst war, waren immer Deutsche um mich herum, sodass mein Englisch echt zu kurz kam.




An meinem letzten Nachmittag dort saß ich am Strand, habe die wunderschöne Aussicht genossen und habe einfach nur vor mich hingedacht. Ich wollte nicht weg, ich wollte bleiben. Ich wollte dort arbeiten, meinen Traum leben. Ich war wirklich sehr traurig, dass ich diesen Aupair-Vertrag unterschrieben hatte. Ich überlegte, einfach hinzuschmeißen ohne die Familie wirklich zu kennen, aber so unfair wollte ich nicht sein. Mir wurde angeboten, dass ich mich in 2 Wochen nochmal melden kann, wenn mir die Familie nicht so gefällt, da es dann vlt noch Jobs gäbe. Und dieser Plan verankerte sich wirklich ganz fest in meinem Kopf.. Erst die Familie kennenlernen und wenn es mir nicht gefällt, dann kann ich zum Arbeiten zurückkommen.

Strand an Spot X










Mit dem Gedanken an eine mögliche Rückkehr in meinem Kopf fiel mir der Abschied vom Camp zwar immernoch sehr sehr schwer, aber es machte ihn erträglicher. Auch wenn es so absurd klingt, ich musste mich zusammenreißen, um nicht loszuweinen, so traurig war ich. Ich entwickelte so einen Hass auf die Aupairsache, aber da musste ich wohl durch...

Die Busfahrt zurück nach Sydney dauerte ewig und ich saß einfach nur stundenlang im Bus und dachte nach...

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